Rees. In früherer Grundschule wird seit zwei Wochen gearbeitet. Hütten Immobilien aus Hamminkeln baut 30 Wohnungen, investiert sechs Mio. Euro.
Mit dem Dornröschen-Schlaf ist es endgültig vor. Seit gut zwei Wochen haben im Hausflur, den Gängen und den früheren Klassenzimmern der Ex-Grundschule an der Sahlerstraße in Rees Handwerker das Sagen. „Zur Zeit wird das aus den 1930er Jahren stammende Gebäude entkernt“, sagt Johannes Hütten. Er ist Investor des Projektes – und koordiniert die Arbeiten vor Ort selbst. Die Hütten Immobilien GmbH aus Hamminkeln hat die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der Ex-Grundschule gekauft und schafft dort insgesamt 30 Wohnungen. Investitionssumme: rund sechs Millionen Euro.
Zunächst, erklärt der 38-Jährige, werde das ans frühere Amtsgericht angrenzende Objekt fertig gestellt. Auf der Baustelle ist hier die Rede von Gebäude A. Und da passiert schon einiges. Vom Erdgeschoss über die Gänge bis hin zum Dachgeschoss ist der Rückbau, wie es der ausgebildete Bergbau-Ingenieur formuliert, in vollem Gange. 900 Quadratmeter Wohnfläche entstehen hier in den 3,40 Meter hohen Räumen.
Parkettboden bleibt überall erhalten
In den nächsten Monaten werden neue Fenster eingebaut, Wände hochgezogen, die zwölf gehobenen Mietwohnungen fertig gestellt. Sie sind dann 55 bis 120 Quadratmeter groß. „Der Parkettboden bleibt in allen ehemaligen Klassenräumen erhalten“, betont der Fachmann, der die Firma gemeinsam mit Ehefrau Ute Hütten führt, und das seit 15 Jahren.
Nächste Woche, sagt Johannes Hütten, werde wohl dann auch an der Fassade das Gerüst aufgebaut. Dann soll unter anderem der alte, gräuliche Putz abgeschlagen werden. Wobei das Gebäude danach keine Dämmung im klassischen Sinn erfährt. „Wir lassen einen ganz neu entwickelten, drei Zentimeter starken mineralischen Putz auftragen“, sagt er. Eine Musterfläche, auch was den künftigen Farbton betrifft, der ähnlich sein wird wie der jetzige, befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes.
Turnhallen-Abriss erfolgt im ersten Quartal 2022
Hütten geht davon aus, dass das Gebäude A bis Mitte nächsten Jahres bezugsfertig sein wird. „Eine Interessenten-Liste gibt es schon“, sagt Hütten, der auch Vermieter der Wohnungen, auch der in Gebäude B, sein wird. Da wird mit den Arbeiten für die 18 Wohnungen im nächsten Jahr gestartet. „Hier bauen wir, anders als im Gebäude A, auch einen Aufzug ein“, kündigt der Hamminkelner schon mal an.
Die frühere Schule 2000, vorne an der Sahlerstraße, wird übrigens aufgestockt, um auf die gleiche Giebelhöhe wie das Ex-Schulgebäude zu kommen. „Der Turnhallen-Abriss erfolgt im ersten Quartal 2022“, meint Hütten. Dass sich die Fertigstellung der neuen Turnhalle im Schulzentrum verzögert, sei kein Problem. „Da sind wir in Abstimmung mit der Stadt.“
Angetan von der guten Bausubstanz
Erhalten bleibt der Verbindungstrakt zwischen den früheren Schulgebäuden. Der wird Technik-Zentrale, einschließlich Blockheizkraftwerk. Apropos erhalten: So viele Bäume wie möglich, die heute auf dem Areal stehen, wie etwa die Trauerweide im vorderen Bereich, werden nicht weichen müssen. „Nur da, wo wir für die Feuerwehr eine Zufahrt bereitstellen müssen“, betont Hütten, der übrigens zeitgleich zum Projekt in Rees noch weitere 18 Wohnungen in Bocholt baut.
Angetan ist der Bau-Experte vom überraschend guten Zustand der Gebäude aus den 30-er Jahren. Die alten Ziegelsteine sind noch mit richtigen Zement-Fugen verbunden. „Die Substanz ist sehr gut. Nach dem Krieg wurden da Häuser anders erstellt“, lobt er anerkennend die frühere massive Bauweise.
>>Anträge für Nutzungsänderung sind gestellt
Geplant ist, hinter den ehemaligen Grundschulgebäuden, bekanntlich auch noch ein Baugebiet mit zwei Mehrfamilienhäusern und acht Doppelhaushälften. Der entsprechende Bebauungsplan ist in Arbeit.
Die Anträge für die Nutzungsänderung der ehemaligen Schulgebäude seien gestellt, so Hütten. Nähers zum Projekt erfährt man unter www.huettenimmobilien.de